
Seit dem Herbst 2000 nehmen Klassen der Rittermatte am nationalen Wettbewerb „Experiment Nichtrauchen“ teil. Mit Erfolg. Dies hat die Lehrerschaft dazu bewogen, die Rauchprävention zu einem pädagogischen Hauptziel der Schule zu erklären. Zur Zeit sind alle Klassen der Schule im Wettbewerb eingeschrieben. Unser Ziel ist die Förderung der Rauchabstinenz in einer rauchfreien Schule. Das Experiment Nichtrauchen versucht Jugendliche mit Hilfe von Verträgen vom Rauchen fernzuhalten. Wie das funktioniert, erfahren Sie im folgenden Bericht.
Entwicklungsgeschichte Das Experiment begann im Spätherbst 2000. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsmagazin „Sprechstunde“ eine neue Präventionskampagne gegen das Rauchen bei Jugendlichen gestartet. Das Konzept sah vor, Nichtrauchergemeinschaften unter Jugendlichen zu bilden, die sich gegenseitig zum Nichtrauchen verpflichteten.
Den Nichtrauchergemeinschaften wurden hohe Preisgelder versprochen, wenn sie kollektiv ein halbes Jahr lang Rauch abstinent blieben. Wurde jedoch ein Mitglied beim Rauchen ertappt, schied die ganze Gemeinschaft vom Wettbewerb aus. Die Organisatoren rechneten damit, dass der Gruppendruck ausreichen würde, um dies zu verhindern.
Als potentielle Nichtrauch-Gemeinschaften eigneten sich vor allem Schulklassen. Mit beträchtlichen Preisgeldversprechen versuchte das Gesundheitsmagazin „Sprechstunde“ deshalb möglichst viele Klassen für ihr „Experiment Nichtrauchen“ zu gewinnen. Sicherheitshalber wurde das ganze Projekt durch ein Laborteam ergänzt, welches stichprobenweise die Rauchabstinenz der teilnehmenden Klassen überprüfte.
Das Experiment fiel auf fruchtbaren Boden. Zahlreiche Schweizer Klassen meldeten sich, darunter auch eine Klasse der Rittermatte. Das Ganze hatte aber einen beträchtlichen Haken: Was tun, wenn sich jemand aus der Klasse beim Rauchen ertappen liess? Laut Reglement musste sich die Klasse vom Wettbewerb abmelden und schied von der Verlosung der Preisgelder aus. Dadurch würde der ertappte Sünder zum „Verräter“ und Aussenseiter der Klasse, was der Klassengemeinschaft kaum zuträglich wäre. Wie konnte man dieses Dilemma lösen.
Die erste 7. Schulklasse der Rittermatte, die am Wettbewerb teilnahm, schlug folgenden Weg ein: Sie schrieb sich zum einen beim Wettbewerb ein und nahm dadurch an der Verlosung der Preisgelder teil. Gleichzeitig aber schloss sie mit dem Klassenlehrer einen Nichtrauch-Vertrag. Dieser galt für das ganze Schuljahr und stellte den Schülern eine Belohnung in Form einer eintägigen Nichtraucher Wunschreise in Aussicht.
Während beim „Experiment Nichtrauchen“-Wettbewerb der Gewinn der Preissumme vom Losglück abhing, stellte die Nichtraucherreise eine fixe Belohnung dar, was den Anreiz zum Mitmachen steigerte. Ausserdem war es möglich, allfällige Raucher von der Reise auszuschliessen, ohne dass die ganze Klasse auf die Belohnung verzichten musste. Dadurch war das Aussenseiterproblem zwar nicht gelöst, doch die Folgen für die Klasse beim Ausstieg eines Mitglieds soweit abgemildert, dass eine offene Diskussion über den Vorfall möglich schien.
Das Konzept mit dem Klassenvertrag, den übrigens auch die Eltern als Reisesponsoren mit unterzeichneten, erwies sich als sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass sich die Pionierklasse am Ende des ersten Versuchsjahres gleich für ein zweites Abstinenzjahr verpflichtete. Im Nichtrauch-Wettbewerb ging die Klasse zwar leer aus, doch wurde sie mit einem Badeplausch im Alpamare für ihre Abstinenz belohnt. Für das 8. Schuljahr wurde den Schülern gar eine zweitägige Reise in Aussicht gestellt und dadurch der Anreiz verdoppelt. In der Zwischenzeit waren zwei weitere Klassen der Rittermatte zum Experiment Nichtrauchen hinzugestossen, mit ähnlichen Vorgaben wie bei der Pionierklasse.
Auch dieses zweite Abstinenzjahr verlief erfolgreich, so dass die Pionierklasse bereit war, ebenfalls für das 9. Schuljahr zu unterschreiben. Wiederum wurde der Anreiz verdoppelt: Bei erfolgreichem Einhalten des Vertrags winkte eine 4-tägige Abschlussreise nach Frankreich, allerdings mit der Auflage, dass die Schüler rund die Hälfte der Finanzierung durch Eigenleistungen aufbringen mussten. Durch Arbeitseinsätze bei Bauern, durch „Güezli“-Verkauf in der Adventszeit und durch die Einnahmen eines Theaterstückes kam im Verlaufe des Schuljahres eine ansehnliche Summe zusammen.
Eines Tages stand dann das Laborteam unangemeldet vor der Tür und überprüfte die 3 eingeschriebenen Klassen der Rittermatte. Der Labortest bestätigte, dass alle 3 Klassen „clean“ waren. Das erfreuliche Ergebnis wurde in der lokalen Presse veröffentlicht. Doch wiederum gewann keine dieser Klassen ein Preisgeld. Umso wichtiger war es, dass klasseninterne Belohnungen für die erfolgreiche Abstinenz ausgesetzt worden waren.
Im Schuljahr 2003/2004 konnten sich 9 Klassen für die Endausscheidung qualifizieren; leider ohen den begehrten Hauptpreis zu kassieren. Trotzdem hat sich der Rauchverzicht mit attraktiven Reisen für die Beteiligten mehr als gelohnt.
Im Schuljahr 2004/2005 haben sich zum erstenmal sämtliche Klassen am Wettbewerb beteiligt. Am Ende der Testphase wurde denn auch eine unserer Realklassen mit einem Preis von Fr. 300.-- in die Klassenkasse belohnt.
Seit 2005 nehem nun regelmässig alle Klassen am Wettbewerb teil.
Als Belohnung für die Rauch- und Suchtabstinenz winkt die Reise nach Rust, aufs ins Technorama, ins Alpamare oder in den Seilpark.
Entwicklungsgeschichte Das Experiment begann im Spätherbst 2000. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsmagazin „Sprechstunde“ eine neue Präventionskampagne gegen das Rauchen bei Jugendlichen gestartet. Das Konzept sah vor, Nichtrauchergemeinschaften unter Jugendlichen zu bilden, die sich gegenseitig zum Nichtrauchen verpflichteten.
Den Nichtrauchergemeinschaften wurden hohe Preisgelder versprochen, wenn sie kollektiv ein halbes Jahr lang Rauch abstinent blieben. Wurde jedoch ein Mitglied beim Rauchen ertappt, schied die ganze Gemeinschaft vom Wettbewerb aus. Die Organisatoren rechneten damit, dass der Gruppendruck ausreichen würde, um dies zu verhindern.
Als potentielle Nichtrauch-Gemeinschaften eigneten sich vor allem Schulklassen. Mit beträchtlichen Preisgeldversprechen versuchte das Gesundheitsmagazin „Sprechstunde“ deshalb möglichst viele Klassen für ihr „Experiment Nichtrauchen“ zu gewinnen. Sicherheitshalber wurde das ganze Projekt durch ein Laborteam ergänzt, welches stichprobenweise die Rauchabstinenz der teilnehmenden Klassen überprüfte.
Das Experiment fiel auf fruchtbaren Boden. Zahlreiche Schweizer Klassen meldeten sich, darunter auch eine Klasse der Rittermatte. Das Ganze hatte aber einen beträchtlichen Haken: Was tun, wenn sich jemand aus der Klasse beim Rauchen ertappen liess? Laut Reglement musste sich die Klasse vom Wettbewerb abmelden und schied von der Verlosung der Preisgelder aus. Dadurch würde der ertappte Sünder zum „Verräter“ und Aussenseiter der Klasse, was der Klassengemeinschaft kaum zuträglich wäre. Wie konnte man dieses Dilemma lösen.
Die erste 7. Schulklasse der Rittermatte, die am Wettbewerb teilnahm, schlug folgenden Weg ein: Sie schrieb sich zum einen beim Wettbewerb ein und nahm dadurch an der Verlosung der Preisgelder teil. Gleichzeitig aber schloss sie mit dem Klassenlehrer einen Nichtrauch-Vertrag. Dieser galt für das ganze Schuljahr und stellte den Schülern eine Belohnung in Form einer eintägigen Nichtraucher Wunschreise in Aussicht.
Während beim „Experiment Nichtrauchen“-Wettbewerb der Gewinn der Preissumme vom Losglück abhing, stellte die Nichtraucherreise eine fixe Belohnung dar, was den Anreiz zum Mitmachen steigerte. Ausserdem war es möglich, allfällige Raucher von der Reise auszuschliessen, ohne dass die ganze Klasse auf die Belohnung verzichten musste. Dadurch war das Aussenseiterproblem zwar nicht gelöst, doch die Folgen für die Klasse beim Ausstieg eines Mitglieds soweit abgemildert, dass eine offene Diskussion über den Vorfall möglich schien.
Das Konzept mit dem Klassenvertrag, den übrigens auch die Eltern als Reisesponsoren mit unterzeichneten, erwies sich als sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass sich die Pionierklasse am Ende des ersten Versuchsjahres gleich für ein zweites Abstinenzjahr verpflichtete. Im Nichtrauch-Wettbewerb ging die Klasse zwar leer aus, doch wurde sie mit einem Badeplausch im Alpamare für ihre Abstinenz belohnt. Für das 8. Schuljahr wurde den Schülern gar eine zweitägige Reise in Aussicht gestellt und dadurch der Anreiz verdoppelt. In der Zwischenzeit waren zwei weitere Klassen der Rittermatte zum Experiment Nichtrauchen hinzugestossen, mit ähnlichen Vorgaben wie bei der Pionierklasse.
Auch dieses zweite Abstinenzjahr verlief erfolgreich, so dass die Pionierklasse bereit war, ebenfalls für das 9. Schuljahr zu unterschreiben. Wiederum wurde der Anreiz verdoppelt: Bei erfolgreichem Einhalten des Vertrags winkte eine 4-tägige Abschlussreise nach Frankreich, allerdings mit der Auflage, dass die Schüler rund die Hälfte der Finanzierung durch Eigenleistungen aufbringen mussten. Durch Arbeitseinsätze bei Bauern, durch „Güezli“-Verkauf in der Adventszeit und durch die Einnahmen eines Theaterstückes kam im Verlaufe des Schuljahres eine ansehnliche Summe zusammen.
Eines Tages stand dann das Laborteam unangemeldet vor der Tür und überprüfte die 3 eingeschriebenen Klassen der Rittermatte. Der Labortest bestätigte, dass alle 3 Klassen „clean“ waren. Das erfreuliche Ergebnis wurde in der lokalen Presse veröffentlicht. Doch wiederum gewann keine dieser Klassen ein Preisgeld. Umso wichtiger war es, dass klasseninterne Belohnungen für die erfolgreiche Abstinenz ausgesetzt worden waren.
Im Schuljahr 2003/2004 konnten sich 9 Klassen für die Endausscheidung qualifizieren; leider ohen den begehrten Hauptpreis zu kassieren. Trotzdem hat sich der Rauchverzicht mit attraktiven Reisen für die Beteiligten mehr als gelohnt.
Im Schuljahr 2004/2005 haben sich zum erstenmal sämtliche Klassen am Wettbewerb beteiligt. Am Ende der Testphase wurde denn auch eine unserer Realklassen mit einem Preis von Fr. 300.-- in die Klassenkasse belohnt.
Seit 2005 nehem nun regelmässig alle Klassen am Wettbewerb teil.
Als Belohnung für die Rauch- und Suchtabstinenz winkt die Reise nach Rust, aufs ins Technorama, ins Alpamare oder in den Seilpark.